Bisher habe ich fast nie Erklärungs-Texte zu einzelnen Comics geschrieben, die ich gekrakelt habe. Es war nie wirklich nötig, dachte ich mir. Denn wenn ich meinen Job richtig mache, sollte der Comic ja verständlich sein, ohne einen riesigen Text vom Autor darunter zu lesen.
Aber ich dachte mir, ich könnte auf Patreon und im islieb-Club ja nach und nach ein paar ältere Comics vorholen und dann ganz ungezwungen schreiben, was mir gerade dazu einfällt. Ich fange mal mit diesem Comic hier an:
Zuallererst fällt mir dazu ein: Das Bild würde ich heute auf vielen Social Media Seiten nicht mehr posten, zumindest nicht auf Instagram oder Facebook. Obwohl ich’s echt lustig finde! Der Grund ist einfach nur, dass ich Angst hätte, dafür nen Strike zu kassieren oder im schlimmsten Fall meinen Account zu verlieren.
Das ist eine Sache, die sich in den letzten Jahren komplett geändert hat: Diese Seiten sind verdammt streng geworden und etliche Sachen, die ich zu Beginn meiner Comic-Krakel-Zeit überall gepostet hätte, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, erscheinen mir heute etwas riskant.
Es gibt ein paar Themen, die von Social Media Seiten gar nicht gern gesehen werden, z.B. alles rund um Suizid. Aber auch Waffen oder viele Gewaltdarstellungen sind so eine Sache und sexuelle Themen natürlich eh. Dass ich bloß Strichfigürchen-Comics mache, die reine Unterhaltung sind, fällt da bei der Beurteilung kaum ins Gewicht. Die Comics, die ich meistens zeichne, sind zwar aus meiner Sicht ziemlich harmlos, aber mir haben schon mehrere Social Media Plattformen für einzelne Bilder auf die Finger geklopft, die wirklich nicht SO schlimm waren, also echt nicht. Hüstel.
Im Grunde versteh ich das – deren Perspektive ist eben: „Diese Beiträge sind öffentlich, die ganze Welt kann die sehen, vielleicht sieht sie die falsche Person, kommt auf irgendeine blöde Idee und dann schreibt die Presse, was für unmögliche Inhalte es bei uns zu sehen gibt und dass wir mehr moderieren müssen“, so in der Art.
Allerdings kann sowas auch dazu führen, dass ich unbewusst vielleicht immer weniger motiviert bin, solche Comics zu zeichnen, weil mir klar ist, dass ich sie an vielen Stellen sicherheitshalber eh nicht teilen will (Meistens würde es sicher gutgehen, aber irgendwann halt mal nicht und dann hätte ich den Salat). Das ist etwas schade, denn die lustigsten Sachen sind in irgendeiner Form fast immer mindestens ein BISSCHEN grenzwertig, daraus ergibt sich dann der Humor.
Vielleicht sortiere ich mal meine angesammelten Comic-Entwürfe und fische alles raus, was ich an etwas provokanteren Comic-Ideen finde, krakel die alle auf einmal und poste sie dann auf einen Schlag auf meiner Website, da darf ich ja weitgehend machen, was ich will.
Gute Idee, ich schaue mir die Comics gerne an und lese die ungezwungenen Texte dazu. 😺