Einige Patreon-Mitglieder wollten gern noch einen T-Rex mit in dem Comic hier haben.
Im Meer (+Aufsatz von Eylou)

Hiho Leute!
Höchste Zeit für einen meiner Romane! Heute beschreibe ich an ein paar Beispielen, warum ich eigentlich mache, was ich derzeit mache – wie ich Entscheidungen treffe, welche Ideen dahinter stehen, wie ich mir die islieb-Zukunft vorstelle.
Wenn euch das interessiert, ist dieser (lange!) Text hoffentlich lesenswert. Wenn nicht, überspringt ihn bitte ohne schlechtes Gewissen! 🙂
Noch ne kleine Warnung: Falls ihr ein Bild von mir habt, in dem ich jeden Tag sorglos vor mich hinkrakel und mir spontan mal dies oder das ausdenke, könnte euch der Text ernüchtern. Die Realität ist selten so flauschig und aufregend wie die Vorstellung. Bei mir auch nicht. Ich sag’s nur!
OK. Ich fange ganz grundsätzlich an: Im Moment läuft alles super bei mir, nicht zuletzt dank euch. Würde alles so bleiben, könnte ich wirklich jeden Tag sorglos vor mich hinkrakeln.
Aber ich profitiere unglaublich von der Situation, in der das Internet gerade steckt. Social Media Seiten, Patreon und viele andere Dinge – alles spielt mir in die Hände. Was ich hier mache, wäre vor 10 Jahren in der Form kaum möglich gewesen. Und es ist unklar, ob es in Zukunft noch gut möglich sein wird.
Weil ich um fast jeden Preis weiter Comics zeichnen will, mache ich mir über diese Dinge viele Gedanken. Im Moment kann ich täglich nen kleinen Cartoon krakeln und der landet bei hunderttausenden von Menschen im Social Media Feed (wie viele ihn wirklich lesen, ist ne andere Frage).
Aber was, wenn sich das ändert und ich nur noch 5000 erreiche, z.B., weil eine meiner größten Plattformen den Bach runtergeht oder ich rausgeworfen werde? Oder ich für Dinge zahlen muss, die bis jetzt kostenlos sind?
Deshalb habe ich diese zig verschiedenen Accounts. Islieb, isfies, englische Comics, Instagram, Twitter, Facebook, Website, Tumblr, Snapchat, Whatsapp, Telegram usw. Ich versuche, überall zu sein und die Leserschaft zu ermutigen, an mehreren Orten zu folgen, um etwas unabhängiger zu werden. Einen Vier-Jahreszeiten-E-Mail-Verteiler mit exakt vier E-Mails pro Jahr will ich auch noch starten!
Und was, wenn Patreon Konkurs anmeldet? Es sieht gar nicht danach aus, wäre aber MÖGLICH. Das war für mich auch ein Grund, mit dem islieb-Club ne Alternative zu starten. Damit ich alle Patreon-Mitglieder hier im Notfall ganz lieb fragen könnte, ob sie dahin wechseln möchten. Einige würden das tun, andere nicht. Ich würde richtig viel Geld verlieren – aber es wäre nicht alles vorbei.
Auch solche Sachen wie Briefe per Post oder Comics auf Whatsapp sind Möglichkeiten, Kontakt mit Menschen aufzubauen, die Wert drauf legen. Vielleicht findet mich irgendwer wieder, wenn er oder sie eines Tages das eigene Adressbuch irgendwo hochlädt und meine Nummer mit drin ist? Vielleicht merken sich ein paar Leute, dass ich ihnen mal was per Post geschickt oder mir die Zeit für eine hoffentlich liebe Antwort genommen habe? Oder oder oder.
Ich mache alles gern, was ich diesbezüglich mache und freue mich riesig, wenn sich andere freuen. Das ist alles echt. Aber ich versuche damit auch, eine Situation aufzubauen, in der ich nicht plötzlich weg vom Fenster bin, wenn sich online was zu meinem Nachteil verändert.
Aus demselben Grund krakel und poste ich so viele Comics. Mehr, als ich eigentlich möchte oder locker schaffen würde. Je mehr ich abliefere, desto mehr wird verbreitet, desto mehr Personen kriegen was von mir mit und desto schneller geht alles voran.
Ich denke einfach, ich hab derzeit riesiges Glück und will die guten Zeiten ausnutzen, um schlechte Zeiten zu überstehen, falls welche kommen. Falls keine kommen, umso besser!
Mein ganzer Ansatz ist also eher defensiv, auch wenn ich eigentlich ein sehr optimistischer Mensch bin. Zumindest optimistischer als viele meiner Krakelfiguren!
Habe schon zu viele vielversprechende kreative Projekte aller Art gesehen, die übers Internet entstanden und anschließend den Bach runtergegangen sind. Entweder durch eigenes Verschulden oder äußere Umstände. Ich gucke mir diese Fälle genau an und bemühe mich, deren Fehler um Himmels Willen zu vermeiden. Natürlich gucke ich mir auch die an, bei denen alles super läuft und versuche, von ihnen zu lernen.
Eine Sache, die ich in Zukunft mehr in Angriff nehmen möchte, ist der Verkauf von Merchandise. Klar, ich habe welches im Angebot, aber es wird eher zaghaft gekauft. Nicht zuletzt, weil ich zu selten oder zu unkreativ darauf hinweise, auch die Produkte selbst sind nicht immer so interessant, wie sie sein könnten.
Ich will deeeeefinitiv nicht versuchen, Comiclesern ständig was anzudrehen, was sie nicht möchten, das wäre unangenehm für alle und damit auch schlecht für mich. Keine Aufdringlichkeit und kein Ausverkauf! Aber zu sagen: „Och, die netten Menschen auf Patreon und im islieb-Club werden mich schon durchfüttern, da muss ich mich anderweitig ja gar nicht bemühen!“, wäre auch verkehrt. Glaube nicht, dass ihr das toll fändet.
Vielleicht ergeben sich da langfristig zusätzliche Möglichkeiten mit den englischen Comics. Vielleicht. Ich fände es toll, nach und nach ne Leserschaft in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden aufzubauen, am liebsten auch in Großbritannien. Die können ja alle gut englisch.
Aber das steht noch in den Sternen, vorerst freue ich mich über jeden Leser aus nem nicht-deutschsprachigen Teil der Welt, fühlt sich einfach toll und international an :D. Vor allem bin ich so gespannt, ob Humor und Stil der Comics nur im deutschsprachigen Raum funktionieren oder auch woanders Anklang finden!
Englische Übersetzungen gehören fortan also fest mit dazu. Die deutschen Comics werden aber auf keinen Fall kürzer treten. Das ist fest versprochen und würde eh keinen Sinn ergeben.
Joa! Ich hoffe, diese Einblicke waren eure Lesezeit wert. Jetzt noch ein großer und wichtiger Punkt zum Schluss:
Alles, was ich habe, um diese Comic-Geschichte in ihrer jetzigen Form aufziehen zu können, sind die Leserinnen und Leser, was euch natürlich ganz besonders mit einschließt. Wenn ich euch verliere, läuft gar nichts mehr und da ich keine anderen erfolgversprechenden Sachen wüsste, die ich so gern wie Comics machen würde, wäre das ganz übel für mich.
Schon allein deshalb steht fest – egal, was ich mache, ich werde nie etwas machen, das die Comicleserschaft verprellen oder enttäuschen würde, das wäre ja saudoof von mir. Diesbezüglich gibt’s nichts zu befürchten.
Vor allem bin ich allen von Herzen dankbar. Auch denen, die einfach nur mitlesen und mir nie nen Cent geben werden. Geld ist nur insofern wichtig, als dass es mir hilft, meine Zeit in Comics zu stecken, aber die Comickrakelei wäre auf Dauer sinnlos, wenn keiner mitlesen würde.
Und dass es Menschen gibt, die sich entscheiden, immer mal wieder nen Blick auf meine Ideen zu werfen, obwohl sie stattdessen Netflix gucken oder 10.000 andere Dinge tun könnten, ist spektakulär.
Vor allem natürlich die Personen unter euch, die mir schreiben oder geschrieben haben, dass ihnen die Comics wirklich was bedeuten und nicht nur ne Kleinigkeit für zwischendurch sind, auf die sie genauso gut verzichten könnten.
Das sind die tollsten Nachrichten überhaupt und ich kriege beängstigend viele davon. Ist eine ungeheure Motivation und so fühlt sich für mich alles 500% sinnvoller an. Es würde mir auch das Herz zerreißen, diese ganzen Menschen zu enttäuschen. Alle sind so freundlich zu mir. Und mir ist nie so ganz klar, womit ich das jetzt eigentlich verdient habe (aber toll ist es schon!).
Das ist der andere Grund, warum ich mache, was ich mache. Klar, mir geht’s um mich selbst und meine Krakel-Zukunft, genauso geht’s mir aber um die tollen Leute, denen die Comics nicht schnuppe sind.
Und ich glaube, grundsätzlich sind sowieso fast immer die Dinge am besten für mich selbst, die am besten für die Leserschaft sind. So fügt sich alles zusammen – ich gebe mein Bestes, alles so nett und ansprechend aufzuziehen wie möglich, verhalte mich dabei taktisch nicht total unklug – und am Ende geht alles gut aus. Das ist jedenfalls die irre islieb-Theorie, wuhuu!
Schlaft alle gut, soweit das möglich ist.

Perfekt

Beachtet nur, wie vorbildlich geschlechtsneutral ich das gekrakelt habe.
Ist bei solchen Comics wohl eh die beste Möglichkeit, sonst kommen immer Personen, die schreiben: „Kannst du da das Männchen und Frauchen vertauschen? Ich brauch das genau andersrum!“ „Krieg ich das mit zwei Jungs bitte?“ „Kriege ich das mit einem Mädel und einer Katze?“ „Ließe sich da noch ein T-Rex im Hintergrund einfügen?“ usw.
Vielleicht sollte ich Comics zum Selberbauen anbieten. 😀
Alles oder nichts

Haltet durch!
Ich probiere gerade ein paar Möglichkeiten aus, Comics und andere Bilder etwas schneller hochzuladen. Wahrscheinlich ist das hier niemandem bewusst und klingt etwas peinlich, aber bei nem öffentlichen Comic dauert allein der Upload-Prozess mindestens eine halbe Stunde pro Stück. Das ist auf Dauer schon etwas zeitraubend. Schnüff!
Trotzdem (isfies)

Vorstellung (isfies)

Wieso

Sterne vs Liebe

Das hier war ursprünglich eine Patreon-Auftragsarbeit und ich hatte bisher Bedenken, dass der Comic vielleicht auch für islieb-Verhältnisse etwas ZU lieb ist. Wie ein Glas Nutella, das zu süß ist, wenn es jemand in der Mikrowelle erhitzt und auf ex austrinkt. (Tut das nicht! Islieb-Supporter dürfen keinen Zuckerschock riskieren!)
Aber hey, im Grunde denke ich mir, die verschiedensten Comics finden Personen, die sie mögen und so ein kleines bisschen Kitsch ab und zu ist ja auch nicht das Ende des Universums. 😀