
Schönen guten Abend, liebe Isliebclubinen und isliebclublonen!
OK, Zeit für Geständnisse. Ich fühle mich nicht bereit für Weihnachten! Ist mir gerade wieder aufgefallen. Mit Geburtstagen und besonders Silvester hab ich meistens dasselbe Problem, bin kein großer Fan dieser ganzen Feste.
Habe bisher nie bewusst darüber nachgedacht, WAS mich daran stört, aber so ganz spontan glaube ich, diese Feiern passen nie so recht zu dem Zustand, in dem ich gerade bin, wenn sie gnadenlos anrollen.
Weihnachten ist diese harmonische Zeit, in der Familie, Freunde und Menschen generell sich dazu animiert fühlen, näher zusammenzurücken, wenn ich das richtig verstehe. Aber Harmonie passt für mich nicht. Setzt eine gewisse innere Ruhe und Zufriedenheit voraus, sowas gehört bei mir einfach nicht zum normalen emotionalen Programm.
Ich seh immer die Diskrepanz zwischen meinem Leben, wie es aktuell läuft und dem, was ich schaffen will und wo ich hin möchte. Im Grunde bin ich regelmäßig frustriert für mich selbst, weil ich maßlos hinter meinen Erwartungen zurückbleibe, aber das ist dann auch wieder der ganze Antrieb, weiterzumachen und voranzukommen. „Vorankommen“ kann alles Mögliche heißen. Sachen, die etwas objektiver betrachtet vielleicht total irrelevant wären. Für mich sind bloß Ziele wichtig, auf die ich zusteuern oder an denen ich scheitern kann, um’s dann nochmal zu versuchen.
Für alle, die nicht so ticken, klingt das möglicherweise ziemlich furchtbar, aber für mich persönlich war’s immer die natürliche Art zu leben und ich denke, mich macht das auch glücklich. Ich brauche immer die kleinen persönlichen Triumphe, die Rückschläge, die ganzen Projekte, Ambitionen und Pläne, jede Menge Selbstkritik und alles, was sonst noch dazugehört.
Aber dann kommt Weihnachten, alle sollen Kekse backen, glücklich durch den Schnee latschen (in Berlin hat’s schon wieder nicht geschneit), sich zurücklehnen und die schöne Zeit genießen. Dafür hab ich zu wenig innere Ruhe und je besinnlicher und feierlicher alles wird, desto mehr verstärkt sich der Drang, jetzt verdammt noch mal was zu tun, aber schnell!
Aus dem Grund ist auch Silvester kein Vergnügen. Bin mir nie sicher, ob da der Jahreswechsel oder der Beginn des neuen Jahres gefeiert wird, aber ich denke meistens: „WAS? Wieso ist das alte Jahr vorbei? Jetzt schon?!“. Wenn ich zu Silvester noch mal 4 Monate zurückkriegen würde, wär ich schon voll zufrieden. Aber da das nicht drin ist, seh ich eher die eigene Leistung der letzten 12 Monate und finde sie relativ schwach. Zu schwach, um auch noch zu zelebrieren.
Hach naja. Ich glaube, ich mag Halloween, auch wenn ich nicht genau weiß, was man an Halloween eigentlich tut. Aber es ist zumindest einigermaßen inhaltsleer, es hat so eine leicht düstere, aber stimmungsvolle Monster-Atmosphäre und es wird kein Ende und kein Anfang gefeiert, ist einfach ne nette Idee, die jetzt vielleicht so langsam aus dem englischsprachigen Raum zu uns rüberschwappt. Von Halloween fühl ich mich nicht unter Druck gesetzt und es geht auch nicht so viel Zeit drauf. Ein Hoch auf Halloween!
Der Text ist jetzt nur so runtergeschrieben, kann sein, dass ich bei genauerem Nachdenken die Hälfte zurücknehmen oder abändern würde, aber es ist Mitternacht und ich wollte den Adventskalender unbedingt wieder auf Kurs bringen. Jetzt sind wir wieder halbwegs im Zeitplan, wuhuu!
Ganz viel Harmonie an alle 🙂
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